Schmuckanfertigung

Willkommen in der faszinierenden Welt der Schmuckanfertigung! Das Handwerk, individuellen Schmuck herzustellen, ist eine kreative und lohnende Tätigkeit, die nicht nur Ihre künstlerischen Fähigkeiten herausfordert, sondern auch zeitlose, individuelle Stücke hervorbringt, die von Generation zu Generation weitergegeben werden können. In diesem Leitfaden werden wir die Grundlagen der Schmuckanfertigung erkunden und Ihnen helfen, Ihre ersten Schritte in diesem aufregenden Bereich zu unternehmen.

Was ist Schmuckanfertigung?

Schmuckanfertigung ist die Kunst, Schmuckstücke von Hand herzustellen. Im Gegensatz zur maschinellen Herstellung ermöglicht die Schmuckanfertigung eine individuelle Gestaltung jedes einzelnen Stücks. Von traditionellen Techniken wie dem Schmieden und Gießen bis hin zu modernen Verfahren wie dem 3D-Druck gibt es eine Vielzahl von Methoden, um Schmuck herzustellen.

Die Grundlagen der Schmuckanfertigung

1. Anfertigung der Skizze

Das Erstellen der Entwurfszeichnung für das Schmuckstück ist der erste Schritt, den der Designer unternimmt, um den Herstellungsprozess zu beginnen. Diese Entwurfszeichnung dient als Grundlage für die weitere Fertigung. Heutzutage wird die Skizze entweder traditionell auf Papier gezeichnet oder direkt als 3D-Modell am Computer erstellt, oder auch in Kombination. 

2. Das Erstellen eines Modells

Im nächsten Schritt erfolgt die Herstellung eines präzisen „Urmodells“ aus Feilwachs. Mithilfe von Fräsern, Feilen und Sticheln wird das gewünschte Schmuckstück aus dem Material geformt. Bei Ringen wird der Innendurchmesser entsprechend der gewünschten Ringgröße angepasst.

3. Das Vulkanisieren einer Gummiform

Im nächsten Schritt erfolgt die Herstellung eines Negativmodells aus Gummi oder Silikon, das vor allem bei einer regelmäßigen Produktion zum Einsatz kommt. Zunächst wird das Wachsmodell des Rings in einem Aluminiumrahmen platziert und zwischen Rohkautschukschnipseln oder in Platten eingebettet. Anschließend wird das Ganze mit Pressplatten bedeckt und in einer speziellen Vulkanisierpresse unter Druck und Hitze (bei 150-165°C) vereint. Nachdem die Form abgekühlt ist, wird sie mit einem Skalpell aufgeschnitten und mit einem Gusskanal versehen.

4. Das Wachsspritzen

In die Gummiform wird Wachs bei einer Temperatur von 50-60 °C injiziert. Der Einspritzdruck wird je nach Komplexität der Teile angepasst. Nachdem das Wachsmodell aus der Form entfernt wurde, wird es an einem Wachsbaum befestigt.
 

5. Das Aufsetzen zum Wachsbäumchen

Die Wachsmodelle werden an einem Stab aus Modellwachs befestigt, um ein traubenförmiges Gebilde zu formen. Um die benötigte Metallmenge für den Guss zu bestimmen, wird der Wachsbaum gewogen und das Gussgewicht berechnet.
 

6. Das Einbetten

Ein dünnes Metallrohr, auch bekannt als Küvette, wird über den Wachsbaum geschoben. In diese Küvette wird die vorbereitete Einbettmasse gegossen. Um sicherzustellen, dass sich die Masse eng um alle Wachsmodelle des Baumes legt und keine Luftblasen entstehen, wird das Ganze auf einen elektrisch betriebenen Rütteltisch gestellt und gleichzeitig unter einer Vakuumglocke die Luft abgesaugt.

 

7. Das Schmelzen und Giessen

Für den Gießprozess wird die Küvette auf etwa 600°C abgekühlt, während das Metall in einem Schmelztiegel bei Temperaturen zwischen 950 und 1050°C geschmolzen wird. Anschließend wird das geschmolzene Metall in die Küvette gegossen, wo es durch die Schwerkraft die Hohlräume ausfüllt. Die Gießtemperatur variiert je nach Gießmetall und der Feinheit der Gussteile (je feiner, desto höher). Dieser Prozess erfolgt in einem Gussofen und kann auf zwei Arten durchgeführt werden: In einer Vakuumanlage wird das flüssige Metall mittels Vakuum und Druck in die Küvette gepresst. In einer Schleudergussanlage wird dies durch die Zentrifugalkraft erreicht, indem die Küvette in einen rotierenden Gussarm eingespannt und geschleudert wird.

 

 
 

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